change the game
Ein Film von Christl Maria Göthner & Stephan König


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Idee / Schnitt / Regie: Christl Maria Göthner & Stephan König
Bilder / Miss RC2: Christl Maria Göthner
Musik / Ton / Kamera / Fotos: Stephan König
Texte: Angela Krauß (aus "Die Überfliegerin", "Milliarden neuer Sterne")
Sprecherin: Ellen Hellwig
Tänzerin: Karen Schönemann

Der Mensch erkennt Morgen und Abend, Tag und Nacht, auch wenn er lange nur im Dunkeln lebt, oder im Hellen. Er weiß, ob er sich gerade auf der Sonnen- oder auf der Schattenseite der Erdkugel befindet und wann mit dem Wechsel des gegenwärtigen Zustandes zu rechnen ist. Dieser Mensch in mir war es, der mich handeln ließ. Er hatte das Datum längst erkannt, eher als ich. Er fühlte es herannahen, als sei er uralt und mit dem Wechsel von Millennien vertraut. Ich merkte es an meiner Seele, sie konzentrierte sich auf eine einzige Stelle, wie der Skispringer eine Minute vor dem Start
auf den Schanzentisch. Angela Krauß


Change the game, gemeinsame Arbeit Christl Maria Göthners und Stephan Königs ist eine eigenwillige Collage verschiedenster Kunstformen, die inhaltlich im Gang durch einen Tunnel ihre Mitte findet. Eine Durchgangszone, die zu bewältigen ist und wie das Grundmotiv einer Musik das Ganze strukturierend variiert wiederkehrt. Von hier aus öffnet die Durchgehende immer neue Türen, hinter denen sich die einzelnen Geschichten/Abschnitte/Lebensräume wie SYNAPSE, WEHR, AIR auftun. Aufforderung das Leben anzunehmen, es zu ändern, den täglichen Alltag neu zu sehen, ihn aufzubrechen, frei zu werden den Himmel zu erfahren, die Landschaft, sich selbst. Die Musik Stephan Königs findet zur virtuell sich verwandelnden Malerei Christl Maria Göthners, beide werden einander verschränkt wie voneinander getrennt. Musik-Ton-Assoziationen werden abstrakte sich bewegende Bildmuster und wunderbar poetische Aufnahmen einer unter Schnee wartenden Natur fesseln den Blick, wobei der Komponist ein erstaunliches Talent für Foto und Kamera beweist und überhaupt das virtuelle Spiel mit dem Computer sicher handhabt. Eine hochkonzentrierte Arbeit, in der sehr leise mit lauten Tönen wechseln, in der Texte aus Die Überfliegerin und Milliarden neuer Sterne von Angela Krauß als Bänder durchs Bild laufen, einige noch extra eingesprochen von Ellen Hellwig, Karen Schönemanns tanzende Füße in den Raum springen, ihr bewegter Körper folgt, um als serielles Raster wieder fortzurücken. Stadt und freier Raum, Straßen und Natur, mal heiter und übermütig, dann wieder poetisch nachdenklich zur Ruhe gebracht, change the game, ändere das Spiel, beginne neu, finde den Mut.
Ina Gille