juliet letters - a song sequence for string quartet and voice - Komposition: Elvis Costello (1992), Jazz-Bearbeitung für Gesang, Klavier und Streichquartett: Stephan König (2009) Premiere: 4. + 5. April 2009, naTo Leipzig In Verona gibt es einen Briefkasten, in den man Briefe an Julia einwerfen kann. Das sind Briefe, von denen man hofft, daß dadurch der erwünschte Inhalt in Erfüllung geht. Das kann die erwünschte Liebe einer Person sein. Das kann aber auch die erwünschte Veränderung in einer Beziehung sein. Meist ist es aber das, was man sich nicht traut, der geliebten Person zu sagen - deshalb vertraut man es diesem Briefkasten an. Elvis Costello, der erfolgreiche englische Sänger und Komponist, hat 20 dieser Briefe vertont und im Lieder-Zyklus "THE JULIET LETTERS" zusammengefasst. Seine Fassung für Gesang und Streichquartett hat Stephan König bearbeitet, um Jazz-Elemente, das Klavier und improvisatorische Passagen erweitert. Die Uraufführung findet im April 2009 in der naTo Leipzig statt. Leipziger Volkszeitung, 06.04.09 Krautwurst singt Briefe an Julia Es ist die größte Liebesgeschichte aller Zeiten. Oder zumindest ist es die tragischste aller Romanzen: die von Romeo und Julia. In Verona, dem Ort, in dem das tragische Schicksal der Beiden seinen Lauf nahm, steht noch heute ein Briefkasten, in den man Briefe an Julia werfen kann. Wünsche, Träume, Hoffnungen und Gebete sollen dadurch in Erfüllung gehen. Elvis Costello, englischer Musiker und Komponist, vertonte bereits 1993 zwanzig dieser Herzenswünsche. Seinen Liederzyklus "The Juliet Letters" hat Stephan König nun für Gesang und Streichquartett bearbeitet, das Ergebnis präsentierte der Preisträger zusammen mit Ines Agnes Krautwurst und dem Leipziger Streichquartett als Jazz-Bearbeitung in der Nato. So schön die romantische Idee auf dem Papier klingt, so schön hört sie sich auch live in den besten Momenten des Sextetts an. Vor allem in den beschwingteren, fröhlicheren Stücken kommt die Stimme Krautwursts hervorragend zur Geltung, und auch das Streichquartett beweist streichend und zupfend eindrucksvoll seine Spielfreude. Die Stücke, die Krautwurst mal auf Deutsch, mal in (...) Englisch singt, werden unterbrochen von Tonbandansagen, in denen SMS-Botschaften eines Paares verfolgt werden können. So erfährt das gespannt lauschende Publikum erst die Details des Kennenlernens, die physische Trennung, unter der das Paar leidet, die Vorfreude auf das kommende Treffen ("Noch 150 km - ich kann dich schon riechen"), und schließlich die letzte Nachricht des mysteriösen "Z": "Ich melde mich. Das ist ein Versprechen". Er wird es nie einhalten. Dieses SMS-Schicksal steht exemplarisch für die meisten Stücke dieses musikalisch hervorragenden Abends: Die meisten sind mehrheitlich bedrückend, sehnsuchtsvoll, bis zum hasserfüllten "Ich wünsche dir von ganzem Herzen, stirb und fahr zur Hölle!". Muss denn Liebe immer so tragisch und traurig sein? Caroline Baetge Ines Agnes Krautwurst - 1984-91 Gesangsstudium an der Hochschule für Musik und Theater Leipzig - 1991-93 Aufbaustudium im Fach Musical an der HfM Leipzig - mehrfache Preisträgerin nationaler und internationaler Wettbewerbe - seit 1986 Erarbeitung zahlreicher eigener Bühnenprogramme mit Stephan König Engagements: Oper Leipzig, Opernhaus Halle/S., Staatstheater Mannheim, Tanztheater Wuppertal (Pina Bausch), Stadttheater Bremen, Musikalische Komödie Leipzig Opernhaus Dortmund, Tourneetheater Konzerte in Österreich, der Schweiz und ganz Deutschland. Leipziger Streichquartett »Das Leipziger Streichquartett hat sich mittlerweile als »bestes deutsches Quartett« (Gramophone) zu den gesuchtesten und vielseitigsten Ensembles unserer Zeit profiliert. 1988 gegründet, waren drei seiner Mitglieder als Stimmführer im weltbekannten Gewandhausorchester tätig, bis sie 1993 auf eigenen Wunsch ausschieden, um sich in größerem Maße der Kammermusik zu widmen. Studien bei Gerhard Bosse in Leipzig, dem Amadeus-Quartett in London und Köln, bei Hatto Beyerle in Hannover und bei Walter Levin gingen dem voraus. Viele Preise und Auszeichnungen hat das Leipziger Streichquartett bisher erhalten: 1991 gewann es den renommierten internationalen ARD-Wettbewerb in München und den Brüder-Busch-Preis. 1992 wurde es mit dem Förderpreis des Siemens-Musikpreises ausgezeichnet, außerdem erhielt es ein Stipendium des Amadeus Scholarship Fund und der Stiftung Kulturfonds. Seit 1991 gestaltet das Quartett seine eigene Konzertreihe "Pro Quatuor" in Leipzig. Eine rege Konzerttätigkeit durch Europa, Nord- und Südamerika, Australien, Japan, Israel, Afrika und Asien führte das Quartett bisher in über 40 Länder. Viele namhafte Festivals im In- und Ausland und eigene thematische Zyklen (z.B. zu Schubert, zu Bach, zu Stationen der Moderne u. a.) stehen regelmäßig auf den Konzertplänen des Ensembles. Die fast 70 vorliegenden CD-Einspielungen - die Palette reicht von Mozart bis Cage, von Haubenstock-Ramati bis Beethoven, darunter Gesamteinspielungen der Werke von Johannes Brahms, Felix Mendelssohn Bartholdy, Wolfgang Amadeus Mozart sowie der gesamten Zweiten Wiener Schule - werden von der Fachkritik hoch geschätzt. Ein Ausdruck dafür sind Auszeichnungen mit dem Diapason d'Or, dem Premios CD-Compact, dem Indie Award und ECHO-Klassik-Preisen in den Jahren 1999, 2000, 2003 und 2008. Musikalische Partner des Ensembles wie der Klarinettist Karl Leister, der Cellist Michael Sanderling, der Bratschist Hartmut Rohde, die Pianisten Alfred Brendel, Andreas Staier und Christian Zacharias, die Sopranistinnen Juliane Banse und Christiane Oelze, der Bariton Olaf Bär oder der "King of Klezmer" Giora Feidman bereichern neben vielen anderen das weite Repertoire, das fast 300 Werke von etwa 100 Komponisten umfasst. Dass dabei der stilistisch differenzierte Zugang zu jedem Komponisten eine außerordentliche Rolle spielt, erscheint den Künstlern selbstverständlich. Im Leipziger Gewandhaus führte das Quartett in einem mehrjährigen Zyklus alle Streichquartette der Ersten und Zweiten Wiener Schule auf. 1996 oblag den Mitgliedern des Ensembles dort auch die deutsche Erstaufführung von Alfred Schnittkes "Zu dritt" für Streichtrio und Orchester. Uraufführungen von Beat Furrer, Jörg Widmann, Wolfgang Rihm, Steffen Schleiermacher, Christian Ofenbauer, Siegfried Thiele, Bernd Franke, Cristóbal Halffter u.a. erfolgten in letzter Zeit. Das Leipziger Streichquartett gehörte zu den Initiatoren des "Beethoven-Streichquartettzyklus als Zeichen europäischer Freundschaft", der 1996 und 1997 mit fünf anderen Quartettvereinigungen über 15 Musikstädte in Europa zusammenführte. Aus Anlass seines zwanzigjährigen Bestehens konzertiert das LSQ von 20072009 in 15 Musikmetropolen weltweit mit dem über sechs Konzerte verteilten Zyklus aller Streichquartette von Ludwig van Beethoven. Seit 1992 spielt das Ensemble sein umfangreiches Repertoire exklusiv für die Firma Musikproduktion Dabringhaus und Grimm ein.« Ines Agnes Krautwurst, Gesang Stephan König, Klavier und das Leipziger Streichquartett Stefan Arzberger, 1. Violine Tilman Büning, 2. Violine Ivo Bauer, Viola Matthias Moosdorf, Violoncello |